Den Siphon richtig reinigen: So geht’s!
Siphons sind stets Teil des Abflusssystems in Küche oder Badezimmer. Als praktischer Geruchsverschluss befindet er sich in Waschbecken, Spülen oder auch in Duschwannen. Die untere Biegung des U-förmigen Rohrs bleibt stets mit Flüssigkeit gefüllt. Auf diese Weise verhindert es den Durchlass von Kanalgerüchen. Gleichzeitig spülst Du durch dieses Rohr Seifenreste, Essensreste, Haare oder andere flüssige Abfälle in die Kanalisation. Manchmal kommt es daher zu Ablagerungen, Verunreinigungen oder Kalk, welche einen Abflussstau oder Verstopfungen verursachen können. Wie Du den Siphon in diesem Fall reinigen kannst, erfährst Du hier.
Verschiedene Siphonarten
Bei allen Varianten des Siphons handelt es sich um Rohrsysteme, bei denen ein Teilbereich mit Wasser befüllt ist, welcher als Geruchsverschluss dient. Unterschiede können in der Bauart und im Material bestehen. In diesem Ratgeber befassen wir uns vorrangig mit dem herkömmlichen Röhrensiphon unter Wasch- oder Spülbecken.
Eine Alternative zum klassischen Röhrensiphon stellt beispielsweise der Flaschensiphon dar. Durch diesen fließt das Wasser in einen flaschenförmigen Behälter und läuft erst dann weiter durch ein weiteres Rohr ab, wenn dieser komplett gefüllt ist. Ein Flaschensiphon ist anfälliger für Ablagerungen, weshalb er häufiger einer Reinigung bedarf. Oft findet er jedoch aufgrund der geringen Bautiefe bei wenig verfügbarem Platz unter dem Waschbecken Verwendung. Zudem wirkt er optisch schick und modern. Eine weitere Variante ist der sogenannte Tassensiphon. Er ähnelt dem Flaschensiphon in seiner Bauart und zeichnet sich lediglich durch eine geringere Tiefe aus. Deshalb kommt er beispielsweise in bodengleichen Duschen zum Einsatz: Der Überlaufbehälter ist deutlich flacher.
Als Baustoff nutzen Hersteller meist Metalle, wie Edelstahl und Messing, oder Kunststoffe. Siphons aus Metall wirken optisch meist edler und finden daher häufig bei freistehenden Konstruktionen Verwendung. Zudem sind sie besonders robust und widerstandsfähig. Sie sind jedoch auch etwas teurer als günstigere Modelle aus Kunststoff.
Wie erkenne ich einen verstopften Siphon?
Das Wasser fließt nur noch sehr langsam oder überhaupt nicht mehr ab? Dann überprüfe zuerst den erreichbaren Teil des Abflusses, indem Du den Stopfen des Beckens entfernst. Leicht angesammelte Überreste kannst Du häufig einfach mit der Hand oder einer Bürste entfernen. In schwereren Fällen kann auch eine Saugglocke helfen. Fließt das Wasser nach wie vor nicht ab, liegt die Verstopfung tiefer. Dann ist meist der Siphon die Quelle des Problems. Du fragst Dich, wie Du in einem solchen Fall bloß an die Rohre unterhalb des Waschbeckens gelangen kannst? Wir zeigen Dir in detaillierten Schritten, wie das kinderleicht geht.
Hilfreiches
Öffne während der Durchführung der Reinigung des Siphons nach Möglichkeit die Fenster, da unangenehme Gerüche in den Raum gelangen können. Falls die Reinigung keine Besserung bringt, tausche gegebenenfalls den kompletten Siphon aus. Hol' Dir dazu Hilfe oder mache es einfach selbst.
Mit einem Haarsieb, welches Du lose auf den Abfluss im Becken legen, filterst Du schon im Voraus grobe Überreste heraus. Das verhindert oft eine Verstopfung. Zudem fängt das Sieb Kleinteile, die aus Versehen herunterfallen, rechtzeitig auf.
Benötigte Materialien und Werkzeuge
Um ein Siphon reinigen zu können, benötigst Du nicht viel. Mit nur wenig handwerklichem Geschick gelingt die Säuberung einwandfrei. Außerdem sollten Du im Voraus folgende Utensilien bereitstellen:
- Rohrzange
- Wischlappen
- Tuch
- Eimer
- Rohrbürste oder Flaschenbürste
- Reinigungsmittel
- Weiche Bürste
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritt 1: Vorbereitungen treffen
Lasse in jedem Fall den Wasserhahn geschlossen. Stelle zudem einen Eimer unter den Siphon.
Schritt 2: Siphon abschrauben
Löse die Überwurfmutter mit der Rohrzange. Lege zum Schutz der Beschichtung den Wischlappen zwischen Zange und Überwurfmutter. Falls Du ein Siphon aus Kunststoff besitzt, reicht es auch oft schon den Siphon mit der Hand an beiden Enden aufzuschrauben.
Schritt 3: Rohre auseinandernehmen
Nimm nach dem Lösen der letzten Überwurfmutter den Siphon ab. Dazu drückst Du ihn leicht nach unten bis Du ihn seitlich wegdrehen und aus dem Rohranschluss in der Wand ziehen kannst. Halte den Siphon nach unten, damit das Sperrwasser in den Eimer fließen kann. Nun kannst Du die einzelnen Rohrstücke auseinandernehmen.
Schritt 4: Säuberung
Jetzt kannst Du die Teile reinigen und von Ablagerungen befreien und verloren geglaubten Schmuck wiederfinden. Für das Säubern nutze am Besten Reinigungsmittel und eine Rohrbürste. Eine Flaschenbürste eignet sich ebenso gut. Du kannst zur Säuberung auch alternativ einen alten Lappen durch den Siphon ziehen. Reinige die Dichtungsringe unter fließendem Wasser mit einer weichen Bürste, da chemische Reiniger und harte Borsten das Material beschädigen. Nutze für das Spülen unter fließendem Wasser ein anderes Waschbecken. Denn das Abwasser kann nicht in das Rohrsystem gelangen, wenn der Siphon abmontiert ist! Es fließt aus dem Becken hinaus und gegebenenfalls in den untergestellten Eimer.
Schritt 5: Einzelteile zusammenschrauben
Nach der gründlichen Reinigung kannst Du die Einzelteile mit der Rohrzange wieder fest zusammenfügen. Achte dabei darauf, dass Du die Dichtungen nicht vergisst und dass alle Teile über Quatschverbindungen fest zusammengefügt sind. Stecke das eine Ende in den Wandanschluss und montiere das Rohr unter dem Wasch- oder Spülbecken. Ziehe die Überwurfmuttern fest. Reinige im Anschluss mit der Bürste auch den direkten Abfluss am Becken.
Schritt 6: Überprüfung
Drehe im letzten Schritt den Wasserhahn auf und kontrolliere, ob das Rohr wieder frei ist. Überprüfe nun auch die Dichtigkeit, indem Du die Verbindungen beobachtest und mit einem trockenen Tuch das Rohr bei fließendem Wasser abwischst. Ist alles in Ordnung, hast Du Deinen Siphon erfolgreich gereinigt! Sollte es tropfen, überprüfe noch einmal die einzelnen Verbindungen und Dichtungen.
Was tun, wenn der Siphon stinkt?
Wo Abwasser aus vielen Haushalten zusammenfließt, sind unangenehme Gerüche keine Überraschung. Verantwortlich dafür, dass es bei Dir zu Hause trotzdem nicht nach Kanal riecht, ist der geniale Siphon mit Sperrwasser. Was solltest Du jedoch tun, wenn trotzdem einmal störende Gerüche aus dem Abfluss kommen? Meist heißt dies nicht sofort, dass Du den kompletten Siphon abschrauben musst. Falls Du über einen längeren Zeitraum nicht zu Hause warst, kann es sein, dass sich nicht genügend Wasser als Geruchsverschluss im Siphon befindet. Ein Großteil ist in der Zeit möglicherweise verdunstet, sodass kaum noch Sperrwasser vorhanden ist. Lass in diesem Fall einfach genügend Wasser nachlaufen und lüfte gut durch. Falls der Siphon weiterhin stinkt, können auch Hausmittel helfen. Schütte beispielsweise vier Teelöffel Natron in den Abfluss und gieße anschließend langsam eine halbe Tasse Essig nach und zu guter Letzt heißes Wasser. Da Essig und Natron miteinander reagieren, solltest Du Dich schützen und Abstand halten. Das Gemisch schäumt auf. Kaffeesatz und Cola helfen spontan gegen den Gestank, bieten aber keine langfristige reinigende Lösung. Chemische Abflussreiniger helfen ebenso weiter. Diese findest Du im Supermarkt oder Drogeriegeschäft.
Wie oft solltest du den Siphon reinigen?
Die meisten Personen reinigen den Siphon erst, wenn es bereits zur Verstopfung gekommen ist. Um dies und weitere Folgeschäden zu verhindern, empfehlen wir in regelmäßigen Abständen eine komplette Säuberung vorzunehmen. Der Zeitraum hängt natürlich immer auch von der Nutzungshäufigkeit ab. Alternativ kannst du den Abfluss auch einmal in der Woche mit Essig spülen.
Leg' los!
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