Planung barrierefreies Bad
Welche Aspekte Du bei der Planung Deines barrierefreien Badezimmers beachten solltest, erfährst Du in diesem Ratgeber. Prüfe Deine Bedürfnisse, Deine Wünsche und gegebenenfalls was Dein Haus bereits leistet, um Barrierefreiheit zu gewährleisten. Welche Aspekte in Deinem Bad besonderer Aufmerksamkeit bedürfen, erläutern wir Dir in diesem Ratgeber. Eine praktische Checkliste unterstützt Dich bei der Planung barrierefreies Bad.
Vorbereitung und Planung
- Welcher Bedarf besteht aktuell und was solltest Du für die Zukunft beachten, damit Du durch eine vorausschauende Planung keinen weiteren Umbau in Kauf nehmen musst?
- Welche Maßnahmen sind für Dein Vorhaben umsetzbar?
- Sanierst Du Dein Bad und bist somit abhängig von den baulichen Gegebenheiten? Oder baust Du ein neues Haus und kannst das Bauvorhaben gezielt an das Thema Barrierefreiheit anpassen?
- Welchen Umfang haben die Maßnahmen und auf welche Räume beziehen sie sich? Beschränkt sich die barrierefreie Gestaltung auf das Badezimmer oder ist der gesamte Wohnraum betroffen?
Beantworte all diese Fragen vorab für Dich und prüfe anschließend, wie zukunftstauglich das eigene Haus oder die Wohnung ist.
Räumliche Gegebenheiten – Dein Haus auf dem Prüfstand
- Wer lebt aktuell im Haus und wer lebt dort auch in Zukunft? Denk an Deine Kinder und Enkelkinder und das Zuhause, das Du ihnen geboten hast oder noch immer bietest. Stehen die Kinderzimmer leer, nutzt Du diese bereits anderweitig oder plant eines Deiner Kinder sogar, das Elternhaus zu übernehmen?
- Wie viel Raum benötigst Du zum Wohnen? Nutzt Du die gesamte Fläche oder sind einige Räume, Keller oder Dachboden überflüssig?
- Benötigst Du ein Obergeschoss oder gehst Du nur zum Schlafen in den 1. Stock? Überlege, ob das Schlafzimmer nicht auch im Erdgeschoss einen Platz finden könnte. So kannst Du sogar einen Teil des Hauses vermieten oder hast Platz für eine Pflegekraft, sofern notwendig.
- Wie bewertest Du Deine gesundheitliche Situation? Lebst Du mit einer Bewegungseinschränkung oder körperlichen Beschwerden? Denk an Stufen, Schwellen oder den nötigen Platz für einen Rollstuhl oder Rollator.
- Was liebst Du an Deinem Zuhause? Worauf möchtest Du nicht verzichten und welche Bereiche machen zu viel Arbeit? Was hast Du Dir in den einzelnen Wohnräumen schon immer gewünscht?
- Wie gut ist die Infrastruktur in Deiner Umgebung? Prüfe, ob Du auch ohne Auto mühelos zum Supermarkt, Arzt oder den Freizeitangeboten gelangen kannst. Oder helfen Nachbarn aus und wohnen Kinder und Freunde ganz in der Nähe, um Dich zu unterstützen?
Sei bei der Beantwortung ehrlich mit Deiner eigenen Situation, Deinen Wünschen und Bedürfnissen für die Zukunft. Sprich auch gegebenenfalls mit Deinen Kindern und finde in Ruhe eine Lösung. Prüfe zugleich Deine finanzielle Situation, da eine Modernisierung viel Geld kosten kann und Du möglicherweise Kompromisse schließen musst. Mache zudem eine genaue Bestandsaufnahme Deines Hauses, um alle nötigen Maßnahmen direkt in Betracht zu ziehen und festzustellen, inwiefern eine Sanierung lohnenswert ist.
Neubau oder Sanierung des Badezimmers?
Du baust Dein Haus und somit das Badezimmer neu? Dann stehen Dir die Möglichkeiten zur barrierefreien Gestaltung offen. Lebst Du mit Einschränkungen, weißt Du genau, welche Maßnahmen für eine barrierefreie Nutzung des Bads wichtig sind. Hierzu kannst Du Dich an der DIN-Norm 18040-2 orientieren und Fördermittel beantragen. Doch auch, wenn Barrierefreiheit heute noch keine Rolle für Dich spielt, empfiehlt sich eine vorausschauende Bauplanung des Raumes. Eine bodengleiche Dusche bietet auch in jungen Jahren Komfort, die Wände sollten bei Bedarf Haltegriffe tragen können und ausreichende Bewegungsflächen (mindestens 120 cm x 120 cm) lassen die Nutzung mit Krücken oder einem Rollator zu.
Handelt es sich um eine Modernisierungsmaßnahme für Dein Bad, bist Du bei der Gestaltung an die baulichen Gegebenheiten gebunden. Die Raumgröße ist bereits vordefiniert, die Anschlüsse sind vorgegeben und die Sanitärelemente wie Waschbecken und Toilette haben Deinen Platz gefunden. Hier gilt es zu prüfen, wie Du die Elemente geschickt austauschen kannst, um die Nutzung zu verbessern. So erhältst Du Toiletten mit komfortabler Erhöhung, behindertengerechte Waschbecken oder unterfahrbare Siphons. Wenn Du in Deinem bestehenden Badezimmer nicht ausreichend Platz hast, solltest Du über eine Vergrößerung des Badezimmers nachdenken. Dazu kannst Du einen vor dem Badezimmer liegenden wenig genutzten Raum durch einen Wanddurchbruch ans Bad anschließen. Alternativ verlegst Du das gesamte Bad in einen womöglich wenig genutzten, größeren Raum. Diese Variante ist allerdings deutlich aufwändiger als eine Erweiterung.
Teilbereiche beim Badumbau berücksichtigen
Sanitärobjekte |
Hilfsmittel und Accessoires |
Bauliche Aspekte |
Waschtisch |
Spiegel |
Bewegungsflächen |
WC |
Haltegriffe |
Boden und Wände |
Dusche |
Handläufe |
Heizung |
Badewanne |
Hilfsmittel wie Klappsitze |
Farben und Licht |
Armaturen |
Stauraum |
Fenster und Türen |
Bedienelemente wie Lichtschalter |
Der Waschtisch
Die Toilette
Die Dusche
Die Badewanne
Bewegungsflächen und Boden
Licht und Wärme
Weitere wichtige Sicherheitsaspekte
Behalte die Kosten im Blick
Deine Planung im Überblick
- Kosten aller Sanitärobjekte, Installations- und Handwerkerkosten vorab kalkulieren
- Bewegungsflächen von min. 120 cm x 120 cm vor WC, Waschtisch, in der Dusche einplanen
- Rutschhemmenden Boden verlegen oder aufrüsten, Rutschhemmklasse min. R 10 / Gruppe B
- Badezimmertür einbauen: nach außen zu öffnen und von außen zu entriegeln
- Badezimmertür mindestens 80 cm breit einbauen
- Schwellenfreiheit im gesamten Badbereich gewährleisten
- Tragende Wände im Bereich von Dusche, WC, Waschtisch und ggf. Badewanne gewährleisten
- Halte- und Stützgriffe im Bereich von Dusche, WC, Waschtisch und ggf. Badewanne anbringen
- Bodengleiche Dusche mit maximalem Gefälle von 2 % installieren
- Klappsitz in der Dusche anbringen oder Badhocker bereit stellen
- Toilette passend anbringen: Höhe: 46 -50 cm, Tiefe: min. 55 cm;
alternativ: höhenverstellbares WC installieren - Unterfahrbaren Waschtisch mit flachem Siphon auf max. 80 cm Oberkantenhöhe montieren und Kniefreiheit beachten: Höhe: min. 67 cm, Tiefe: min. 30 cm, Breite: min. 90 cm; alternativ: höhenverstellbaren Waschtisch installieren
- Einhandmischarmatur mit langem Hebel am Waschtisch anbringen;
alternativ: sensorgesteuerte Armatur montieren - Einhandmischarmaturen im Dusch- und Wannenbereich mit nach unten zeigendem Hebel installieren
- Temperaturbegrenzung für Heißwasser auf max. 45°C einstellen
- Spiegel mit 100 cm Höhe unmittelbar über dem Waschtisch anbringen
- Zukunftsorientierte, barrierearme Badewannenlösung wählen
- Feuchtraumgeeignete Beleuchtung mit geringem Schattenwurf im gesamten Bad anbringen
- Kontrastreiche Farbgestaltung zur Orientierung im Raum wählen
- Bedienelemente auf 85 cm Höhe und nicht in Ecken anbringen
- Leicht zu öffnende Fenster einbauen oder Lüftungssystem installieren
- Fußbodenheizung oder Heizkörper mit gut erreichbarem Thermostat montieren
Sanitärobjekte für das barrierefreie Bad online kaufen
Mit diesem hilfreichen Überblick ausgestattet, weißt Du nun auf welche Aspekte Du bei der Planung des barrierefreien Badezimmers achten solltest. Sanitärobjekte für das barrierefreie Bad wie erhöhte WCs oder Duschboards für die bodengleiche Dusche erhältst Du bequem online im Bad-Shop Calmwaters. Welche der Norm entsprechenden Kriterien Du für ein behindertengerechtes Bad oder rollstuhlgerechtes Badezimmer erfüllen solltest, erfährst Du zudem in eigenen Ratgebern. Möbel für das barrierefreie Bad wie erhöhte WCs oder Duschboards für die bodengleiche Dusche erhältst Du bequem online im Bad-Shop Calmwaters. Welche der Norm entsprechenden Kriterien Du für ein behindertengerechtes oder rollstuhlgerechtes Badezimmer erfüllen solltest, erfährst Du zudem in eigenen Ratgebern.