Anleitung: Kratzer in der Duschwanne reparieren
Mal eben kurz nicht aufgepasst, schon fällt das sperrige Spielzeugboot in die Dusche und hinterlässt einen fiesen Kratzer auf der Oberfläche. Auch kleine Stolperunfälle, bei denen der teure Parfumflacon auf dem Boden der Duschwanne zerberstet, sorgen doppelt für Ärger: Das Fläschchen besteht inzwischen aus tausend Teilen und die Oberfläche der Duschtasse ziert eine dicke Abplatzung. Neben der ungepflegten Erscheinung ist die Vertiefung ein idealer Sammelplatz für Schimmel, Schmutz und Kalk, da sich die Stelle nur schwer reinigen lässt. Doch keine Sorge, viele Schäden lassen sich mit wenig Aufwand wieder reparieren!
Kratzer aus der Acryl-Duschwanne entfernen
Acryl ist zwar robust, doch aufgrund der weichen Oberfläche ist die Acrylduschtasse anfällig für Kratzer. Zum Glück ist das Material durchgefärbt, sodass kleine Risse optisch gar nicht auffallen. Erst wenn sich Ablagerungen festsetzen oder Du sanft mit den Händen über die Oberseite fährst, entdeckst Du diese Schäden. Bei der Wahl des Reparatursets stehen Dir je nach Schaden folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
- Acrylpolitur bei feinen Kratzern
- Lackstift für Schlagschäden
- Komplettpaket bei größeren Reparaturen
Feine Risse aus Acryl polieren
Oberflächliche Unebenheiten lassen sich mit etwas Acryl-Polierpaste prima aus der Acrylduschwanne entfernen – und das in nur vier Schritten!
- Schritt 1: Reinige die betroffene Oberfläche, befeuchte anschließend die jeweiligen Stellen mit klarem Wasser.
- Schritt 2: Trage etwas Polierpaste auf, oft genügt eine etwa Haselnussgroße Portion.
- Schritt 3: Für etwa zwei Minuten die Stellen mit kreisförmiger Bewegung überpolieren.
- Schritt 4: Abspülen und trockentupfen – fertig!
Kleine Abplatzungen überlackieren
Punktuelle Abplatzungen kannst Du spielend mit einem Lackstift ausbessern. Wichtig ist jedoch die passende Farbe, denn selbst Weiß ist nicht gleich Weiß! Achte genau auf die Farbbezeichnung der beschädigten Duschtasse und wähle im Handel das jeweils passende Produkt.
- Schritt 1: Zunächst reinigst Du die zu behandelnde Flächen wie gewohnt. Damit der Lackstift besser hält, löse mit etwas Aceton alle Fettrückstände.
- Schritt 2: Vor dem Auftragen schüttele den Lackstift kräftig, anschließend trage eine dünne Schicht Lack auf. Wenn nötig, lackiere weitere Schichten.
- Schritt 3: Nach etwa 24 Stunden ist der Lack getrocknet; er benötigt jedoch vier insgesamt Tage, bis er druckbeständig ist.
- Schritt 4: Sobald die Stelle belastbar ist, verleihe der Oberfläche mit etwas Politur einen strahlenden Glanz – so sieht die Duschtasse fast wie neu aus.
Schlagschäden in Acryloberflächen reparieren
Größere Schäden sind ärgerlich. Du mindern die Optik und ziehen Schmutz magisch an. Eine beschädigte Acrylduschtasse lässt sich jedoch gut ausbessern.
- Schritt 1: Bevor Du mit der Reparatur beginnen, reinige die betroffene Stelle gründlich. Bruchstücke, Rost und Fett solltest Du ebenfalls entfernen.
- Schritt 2: Vermische Härter und Spachtelmasse miteinander. Hier gilt: Auf eine Wallnussgroße Portion Spachtelmasse kommt etwa eine Erbsengroße Portion des Härters. Trage die Mischung mit einem Spachtel auf. Nach vier Minuten beginnt die Masse auszuhärten.
- Schritt 3: Nach 30 Minuten ist die Masse bereit zur Weiterverarbeitung. Feuchte das graue Schleifpapier an und schleife die Stelle solange ab, bis keine Löcher oder überstehende Ränder mehr zu sehen sind. Entferne die Reste mit einem fusselfreien Tuch.
- Schritt 4: Bevor Du mit dem Überlack beginnen, decke die Brausewanne großzügig mit Zeitung ab. Aus einer alten Pappe bastelst Du Dir eine Schablone mit einem Loch, welches der Größe der betroffenen Stelle entspricht.
- Schritt 5: Nun greife zu der Spraydose, die Du drei Minuten lang schüttelst. Zur Probe sprühst Du einmal kurz auf ein Stück Papier.
- Schritt 6: Halte die Schablone ein bis zwei Zentimeter über die betroffene Stelle und Sprühe aus etwa 15 cm Entfernung auf die Spachtelmasse. Nach einer Minute ist der Lack soweit getrocknet, dass Du eine zweite Schicht draufgeben kannst.
- Schritt 7: Erst nach vier Tagen Ruhe ist die Stelle vollends belastbar, versuche in der Zeit die Ausbesserung nicht zu berühren. Für den nötigen Glanz gönne der Oberfläche ruhig eine schöne Politur.
Stahlduschwanne von Beschädigungen befreien
Stahlemaille gilt als robust und kratzfest. Doch fällt ein spitzer Gegenstand mit voller Wucht auf die Oberfläche, kann die glasartige Schicht abplatzen und der Stahl liegt frei. Ist dies der Fall, ist Handeln angesagt. Feuchtigkeit und Schmutz setzen dem Material zu, sodass Korrosion entsteht. Je nach Art der Macke wählst Du zur Reparatur aus verschiedenen Sets:
- Politur bei Kratzern
- Lackstift für kleine Abplatzungen
- Reparatur-Set für größere Makel
Kratzer aus Stahlduschtasse polieren
Leichte Unebenheiten lassen sich in der Regel gut aus dem Material herauspolieren. Hierfür gibst Du einfach etwas Email-Politur auf die zuvor gereinigte und befeuchtete Stelle, wir benutzen eine Paste von Cramer. Verteile diese mit kreisenden Bewegungen auf der zerkratzten Fläche; nach zwei Minuten spülst Du die Reste mit klarem Wasser ab und trocknest Die Seiten mit einem weichen Tuch ab.
Oberfläche ausbessern mit Lackstift
Gerade bei Stahlduschwannen bietet es sich an, die Oberfläche mit einem Lackstift zu erneuern. Dieser schützt das Material vor Rost und stellt zugleich die glatte Beschaffenheit wieder her.
- Schritt 1: Befreie Du die Stellen von Rost, Kalk, Schmutz und Fettrückständen.
- Schritt 2: Schüttle Du den Lackstift für etwa zwei Minuten gründlich durch. Trage Du dann eine dünne Schicht auf die Abplatzung auf. Wenn nötig, male Du weitere Schichten auf.
- Schritt 3: Nach etwa 24 Stunden ist die Lackschicht trocken, belastbar erst nach vier Tagen.
- Schritt 4: Für einen schönen Glanz poliere Du die Stahlbrausetasse mit etwas Email-Polierpaste über.
Große Schadstellen mit Reparatur-Kit behandeln
Der Schaden ist so groß, dass der Lackstift die betroffene Stelle nicht gründlich überdeckt? Dann hilft ein Reparatur-Kit für Stahlemaille beim Ausbessern. Dies ist zwar aufwändiger in der Anwendung, lohnt sich jedoch definitiv.
- Schritt 1: Damit Spachtelmasse und Sprühlack auf der Oberfläche halten, reinigen Sie diese gründlich. Mit ein wenig Alkohol oder Aceton entfetten Sie die Stelle gründlich
- Schritt 2: Mengen Sie einen Erbsengroßen Teil Härter in eine etwa Walnussgroße Menge Spachtelmasse. Tragen Sie das Gemisch mit einem Spachtel auf die Schadstelle. Beachten Sie, dass die Masse nach vier Minuten aushärtet.
- Schritt 3: Lassen Sie das Ganze für dreißig Minuten ruhen. Nun nehmen Sie das braune Schleifpapier und bearbeiten die reparierte Stelle solange, bis sie sich gleichmäßig in das Duschbecken einfügt. Wischen Sie die Fläche mit einem fusselfreien Tuch trocken ab.
- Schritt 4: Decken Sie Ihre Arbeitsfläche großzügig mit Zeitungspapier ab. Anschließend basteln Sie sich aus einer alten Pappe eine Schablone mit einem Loch, welches in etwa die Größe des reparierten Schadens hat.
- Schritt 5: Nehmen Sie den Sprühlack zur Hand und schütteln Sie das Fläschchen etwa drei Minutenlang gut durch. Testen Sie den Sprühstrahl auf einem Stück Papier.
- Schritt 6: Halten Sie die Schablone mit einem Abstand von 2 cm über die reparierte Abplatzung und sprühen Sie aus 15 cm Entfernung den Lack auf. Nach einer Minute Wartezeit tragen Sie bei Bedarf eine weitere Lackschicht auf.
- Schritt 7: Es dauert etwa vier Tage, bis die Oberfläche der Wanne wieder Belastungen standhält. Wer möchte, schließt die Reparatur mit etwas Politur ab.
Mineralguss Dusche reparieren
Ziert ein Kratzer die zarte Mineralguss-Oberfläche, lässt sich dieser mühelos entfernen. Es genügt bereits eine spezielle Mineralguss-Politur, die Du auf die beschädigte Stelle auftragen. Bewährt hat sich vor allem die Paste „Mineral-Star“ der Firma Cramer. Du entfernt sowohl feine Risse als auch kleinere Abplatzungen aus dem Werkstoff.
Kratzer wegpolieren in 4 Schritten
- Schritt 1: Befeuchte zuerst den Kratzer und trage eine etwa haselnussgroße Portion der Politur auf die Stelle auf.
- Schritt 2: Verteile mit einem feuchten Schwamm die Paste in kreisförmigen Bewegungen auf der Oberfläche, dieser Vorgang sollte etwa zwei Minuten dauern.
- Schritt 3: Spüle die Oberfläche mit warmem Wasser ab.
- Schritt 4: Abschließend trockne die Brausetasse mit einem weichen Tuch ab. Ist der Kratzer noch zu sehen, wiederhole den Vorgang oder lackiere die Stelle über.
Abplatzungen mit Reparatur-Set entfernen
Nicht jeder Riss lässt sich mit Politur entfernen. In manchen Fällen ist eine spezielle Behandlung vonnöten, damit die Oberfläche wieder weich und vollkommen erscheint. Hierfür finden Du im Handel praktische Reparatursets, zum Beispiel das Repair Kit von Marmite. Mit ihm ist der Schaden im Nu behoben!
- Schritt 1: Die beschädigte Stelle gründlich von Schmutz und Ablagerungen befreien. Bei groben Verschmutzungen hilft ein Messer, feine Unreinheiten entfernst Du mit Wasser. Anschließend den Bereich von Talg und Fett befreien, hierfür eignet sich am besten Alkohol oder Aceton.
- Schritt 2: Gelcoat und Härter für dreißig Sekunden lang miteinander mischen und weitere 30 Sekunden warten, anschließend die fertige Masse mit einem Spatel auf die defekte Stelle auftragen. Gib ruhig etwas mehr Reparaturmasse auf, sodass ein kleiner Hügel entsteht. Anschließend lässt Du das Kit mindestens für sechs Stunden aushärten.
- Schritt 3: Weiche die beiliegenden Schleifpapiere in Wasser ein. Lege zunächst das grobkörnige Papier auf den Schleifblock und schleife den kleinen Berg ab, bis eine glatte Oberfläche entsteht. Anschließend mit dem feinen Schleifpapier der Stelle den letzten Schliff verleihen.
- Schritt 4: Anschließend geht es ans Polieren. Hierfür die Paste auf ein weiches, leicht feuchtes Tuch geben und mit kreisenden Bewegungen über die reparierte Stelle fahren. Fertig!
Letzter Ausweg: Austauschen
Nicht jeder Kratzer ist reparabel. Tiefe Spalte oder großflächige Beschädigungen lassen sich beispielsweise selten instand setzen. Die zu reparierende Fläche erweist sich zu großflächig, sodass nach getaner Arbeit oft noch kleine Unebenheiten zu erkennen sind. Auch bei Materialfehlern wie Spannungsrissen besteht keine Möglichkeit mehr. In diesem Fall stammt der Schaden vom Material selbst und entsteht bereits bei der Fertigung des Duschbeckens. Du erkennst ihn an folgenden Eigenschaften:
- Der Riss ähnelt einem feinen Bleistiftstrich oder einem feinen Härchen.
- Eine Einschlagstelle ist nicht vorhanden.
- Du kannst den Kratzer erfühlen, wenn Du mit der Fingerkuppe über die Oberfläche streichst.
- Optisch verläuft der Riss gerade oder bogenförmig.
Bei einer irreparablen Beschädigung solltest Du das Modell auswechseln, um Folgeschäden zu vermeiden.
Wer bezahlt den Austausch?
Lässt sich der Schaden nicht mehr reparieren, steht ein Duschwannenwechsel an. Du lebst in einer Mietwohnung und der Vermieter hat die Dusche installiert? In diesem Fall springt Deine Haftpflicht ein. Diese übernimmt jedoch nur die Produktkosten; für darauffolgende Installationsarbeiten musst Du selbst aufkommen. Zudem bezahlen Versicherungen nur den Zeitwert des Modells. Sprich, hat die Wanne bereits einige Jahr auf dem Buckel, ersetzt die Haftpflichtversicherung nicht mehr den vollen Preis.
Als Hauseigentümer lässt sich das neue Modell nicht so leicht über eine Versicherung abwickeln. Da es sich um Eigentum handelt, fällt dieser Fall nicht in den Verantwortungsbereich der Haftpflicht. Auch die Hausratsversicherung ist hier nicht der richtige Ansprechpartner, da eine verbaute Duschtasse kein loser Gegenstand im Haus ist. Einzig die Gebäudeversicherung bietet eine Anlaufstelle, doch sieht diese lediglich bei Sturm, Wasserschäden oder Brand Handlungsbedarf. Informiere Dich vor dem Ausbau ausreichend bei Deinem Versicherer und spreche alle Möglichkeiten gut durch.