Inhaltsverzeichnis
- Welche Vorteile bietet die bodengleiche Dusche?
- Altersgerecht versus barrierefrei
- Die Maße der Duschfläche
- Offene oder geschlossene Duschkabine?
- Wichtiges Element: Die Duscharmatur
- Welche Hilfsmittel gibt es für die Dusche?
- Übersicht zum Einbau
- Hindernisse im Altbau
- Das richtige Material für die Duschwanne
- Welche Fliesen eignen sich?
- Wichtig: Finanzierungsmöglichkeiten
- Rechte als Mieter und Hauseigentümer
- Dusche mit Komfort
Bodengleiche Dusche: Alter & Behindertengerecht
Das Badezimmer ist ein Ort zum Wohlfühlen, um Energie für den Tag zu tanken und einen Moment Privatsphäre zu genießen. Auch wenn die Bewegungen im Alter eingeschränkt sind, möchtest Du Dich so lange wie möglich ohne Hilfe dort aufhalten. Ebenso viel Selbständigkeit und Unabhängigkeit im Alltag wünschst Du Dir als Rollstuhlfahrer. Bereits kleine Maßnahmen erleichtern heutzutage die tägliche Nutzung von Dusche, Toilette und Waschbecken und schenken Dir ein barrierefreies Bad. Zentraler Bestandteil für die Planung ist der bodengleiche Einbau der Duschwanne: Ein modernes und zukunftsorientiertes Element, das bewegungseingeschränkten sowie sehbehinderten Personen gleichzeitig ein sicheres und eigenständiges Duscherlebnis schenkt. Doch was musst Du beim Einbau einer altersgerechten Duschzone beachten? Was bedeutet Barrierefreiheit? Gibt es Fördermittel? Auch das Material der Brausewanne spielt eine genauso wichtige Rolle, wie die Größe. Mit stilvollen Duschabtrennungen, eleganten Haltegriffen oder abgestimmten Badarmaturen vereinen Hersteller Funktionalität mit Design und kreieren ein umfangreiches Sortiment für jede Anforderung. Mehr Informationen rund um die alters- und behindertengerechte Dusche liest Du in diesem Ratgeber.
Welche Vorteile bietet der bodengleiche Einbau?
In erster Linie erweist sich das Begehen einer ebenerdigen Dusche als überaus komfortabel, und zwar generationsübergreifend für Jedermann. Planst Du einen Neubau oder renovierst Du Dein Badezimmer, solltest Du an die Zukunft denken und das altersgerechte Element integrieren. Die schwellenlose Bauweise garantiert einen sicheren Einstieg in die Nasszelle, vor allem, wenn sich die Bewegungen als schwerfälliger bekunden oder das Sehvermögen nachlässt. Mit dem Rollstuhl oder Rollator befährst Du die Fläche problemlos, keine Kante behindert das Übersetzen der Reifen. Neben den praktischen Vorteilen erlaubt die bodengleiche Konstruktion optische Highlights wie Ästhetik, Weitläufigkeit und Harmonie. Ohne hervorstehende Ecken wirkt das Bad größer und bildet eine homogene Fläche mit dem Fußboden. Stimmst Du die Farbe der Duschwanne mit den Fliesen ab, um eine moderne Gestaltung zu erreichen. Oder kombinierst Du eine trendige Regendusche sowie eine verglaste Duschkabine. Da sich keine Ablagerungen an einer Schürze festsetzen können, gelingt die Reinigung der glatten Oberfläche im Handumdrehen.
Altersgerecht versus barrierefrei
In den Informationen zur niveaugleichen Duschtasse tauchen zwei Begriffe auf: altersgerecht und barrierefrei. Die Anforderungen an eine altersgerechte Gestaltung des Badezimmers sind nicht fest definiert, darunter verstehen sich ein bodengleicher Duschbereich sowie eine Raumaufteilung mit ausreichend Bewegungsfläche. Auch die Türen sollten breiter ausgelegt sein, damit Du mit einem Rollator mühelos Platz zu finden.
Barrierefreiheit ist eine gesetzlich feststehende Bezeichnung, die in der DIN-Norm 18040-2 geregelt ist. In dieser Norm finden sich bauliche Eigenschaften, die eine Wohnung oder ein Haus aufweisen muss, um als barrierefrei zu gelten. Das bedeutet, dass Menschen mit motorischer oder sensorischer Behinderung die Einrichtung selbstständig ohne fremde Hilfe nutzen und sich darin uneingeschränkt bewegen können. Für den Umbau des Sanitärbereichs gilt zum Beispiel eine rollstuhlgerechte Nutzung mit befahrbarer, ebenerdiger Duschfläche, nach außen zu öffnenden Türen oder einer erhöhten Grundfläche. Die Vorgaben für einen Rollstuhl heben sich durch den nötigen Bewegungsradius leicht von den Werten zur allgemeinen Barrierefreiheit ab.
Wie Du siehst, stimmen die beiden Begriffe in einigen Punkten überein, jedoch ist ein altersgerechtes Badezimmer nicht zwingend barrierefrei. Der Begriff Barrierefreiheit hingegen schließt die altersgerechten Anforderungen mit ein und erhält eine zusätzliche Unterscheidung zum rollstuhlgerechten Ausbau. Die Unterschiede liegen im Detail, wie den Vorgaben zur Größe, zu den Haltegriffen sowie zur Befahrbarkeit. Wichtig ist in beiden Fällen, ein Höchstmaß an Unabhängigkeit zu bewahren, um sich in den eigenen vier Wänden problemlos selbst zu versorgen.
Altersgerecht |
Barrierefrei |
|
---|---|---|
Definition |
Nicht festgelegt |
Gesetzlich definiert in DIN-Norm 18040-2: feste Vorgabe für die Bauweise, eingeschränkte Personen könnenWohnung oder Haus selbstständig nutzen und sich hindernislos bewegen |
Bedeutung im Badezimmer |
EbenerdigeDuschzone, ausreichend Bewegungsfreiheit |
Bodengleicherund rollstuhlbefahrbarer Duschbereich, geeignete Kabinentüren, definierteMindestmaße für Sanitärelemente und Hilfsmittel, vorgegebener Bewegungsradiusfür Nutzung mit oder ohne Rollstuhl |
Unterscheidung |
Altersgerecht ≠ barrierefrei |
Barrierefrei = altersgerecht |
Die Maße der Duschfläche
Du Bewegungsflächen für ein barrierefreies Bad sind in DIN 18040-2 definiert. Die Norm soll dafür sorgen, dass bei dem Bau von öffentlichen Gebäuden sowie Wohnungen eine Einhaltung von Mindeststandards gewährleistet ist. Nur mit Erfüllung der Richtlinien darf der Bauherr das Haus als barrierefrei bezeichnen. Ziel dieser Vorgaben ist es, allen Menschen eine unbeschwerte Nutzung des eigenen Wohnraums ohne fremde Hilfe zu ermöglichen.
Für die Gestaltung des Duschbereichs gilt eine quadratische oder rechteckige Grundfläche von mindestens 120 x 120 cm. Die rollstuhlgerechte Nutzung erfordert 150 x 150 cm, damit das selbstständige Drehen und Wenden in der Dusche problemlos möglich ist. Bei Einhaltung dieser Mindestmaße findet zudem ein Duschstuhl seinen Platz, ebenso kann eine Pflegeassistenz die nötige Unterstützung bieten. Um die vorgegebenen Abmessungen zu erreichen, haben Du die Wahl zwischen eine Brausewanne dieser Größe oder dem vollständigen Verfliesen. Auch die Kombination einer kleineren Tasse mit einem offenen, durchgefliesten Seitenbereich erfüllt die Richtlinien. Planen Du vor der Dusche eine ausreichende Bewegungsfläche von wenigstens 120 cm im Quadrat und für den Rollstuhl wiederum 150 cm ein. Dabei darf eine Überlagerung mit der Fläche von Toilette, Waschbecken oder Badewanne stattfinden, weil nicht alle Einrichtungen zur selben Zeit in Gebrauch sind. So sparst Du geschickt Raum und kommst auch im kleinen Bad gut zurecht.
Da Kanten und Wannenränder eine erhebliche Stolperfalle darstellen und insbesondere für Rollstuhlfahrer als unbefahrbares Hindernis gelten, ist ein ebenerdiger Einbau der Duschtasse unabdingbar. Eine maximale Tiefe von 2 cm ist in einem barrierefreien Bad zulässig. So garantierst Du der schwellenlose Übergang zum anliegenden Bodenbereich einen sicheren Eintritt in die Nasszelle.
Abmessungen |
Barrierefrei |
Rollstuhlgerecht |
---|---|---|
Umfang |
120 x 120 cm |
150 x 150 cm |
Tiefe |
max. 2 cm |
max. 2 cm |
Bewegungsfläche vor Dusche |
120 x 120 cm |
150 x 150 cm |
Offene oder geschlossene Duschkabine?
Für eine ebenerdige Dusche eignet sich sowohl eine geschlossene Kabine als auch eine offene Konstruktion. Höchste Priorität hat die flexible und mühelose Handhabung für den Nutzer, stimmst Du die Wahl somit individuell auf die persönlichen Bedürfnisse und Möglichkeiten ab.
Planst Du eine Kabine, sollten die Türen mindestens 80 cm breit sein, für Rollstuhlfahrer 90 cm. Die Öffnung geht nach außen, damit die Tür im Falle eines Sturzes nicht blockiert. Eine praktische und platzsparende Alternative ist die Schiebetür, die sich leicht zur Seite öffnen lässt. Ebenso erhältst Du spezielle Pendeltüren, die mittig geteilt und auf halber Höhe zu öffnen sind. So beugst Du Dich bei der unterstützenden Pflege einfach über die halbhohe Abtrennung. Die bewegungseingeschränkte Person hat ausreichend Platz für sich selbst in der Dusche und erhält gleichzeitig die nötige Hilfe. Zudem freut sich die Assistenz über trockene Füße. Daneben bietet der Fachhandel spezielle Duschtüren für den Eckeinstieg. Die Flügel lassen sich weit nach innen und außen öffnen, dadurch ist ein komfortabler Zugang über beide Seiten der Wanne sichergestellt. Bei beengten Platzverhältnissen kannst Du die faltbaren Türen zur Hälfte zusammenschieben. Achte bei der Wahl einer verglasten Duschkabine grundsätzlich auf die Bruchsicherheit, um die Verletzungsgefahr zu minimieren.
Eine offene Duschzone ist eine zugleich praktische wie moderne Lösung. Die trendige Walk-In-Dusche verzichtet komplett auf die Tür, sodass Du mit dem Rollstuhl oder Rollator direkt in den Innenraum eintreten oder fahren kannst. Der Eingang sollte auch hier wenigstens 80 cm aufweisen. Beachte bei der Planung die genannte Mindestbreite der Dusche von 120 cm. Diese Größe garantiert, dass das Duschwasser ausschließlich innerhalb des gewollten Bereichs auf den Boden gelangt. Ein wichtiger Faktor für die Sicherheit sowie die Pflege der Dusche.
Wer lieber einen Duschvorhang nutzen möchte, kann diesen Wunsch in einem barrierefreien Badezimmer umsetzen. Er erleichtert das Betreten mit Mobilitätshilfen und sollte circa 10 cm vor dem inneren Duschplatzrand hängen. Greife zu einer Winkelstange, die ein problemloses Schieben des Vorhangs ermöglicht. Die halboffenen Duschringe gleiten uneingeschränkt und ohne Stoppbewegungen an der Stange entlang.
Duschkabine mit Tür |
Offene Duschkabine |
Duschvorhang |
|
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Vorteile |
Vielfältige Türenauswahl: Schiebetüren, Falttüren, Pendeltüren |
Moderne Walk-in-Lösung, barrierefreier Zugang ohne Tür |
Erleichtert das Betreten und Befahren mit Mobilitätshilfen |
Vorgaben |
Türen nachaußen oder zur Seite öffnen, Türenbreite 80 cm und für Rollstuhlfahrer 90 cm |
Breite desEintritts in die Dusche 80 cm und für Rollstuhlfahrer 90 cm |
Montage 10 cmvor innerem Duschplatzrand |
Tipp |
Bruchsichere Verglasung zum Schutz vor Verletzungen |
Mindestbreite der Dusche von 120 cm verhindert Wasserspritzer auf demFußboden |
Winkelstange mit halboffenen Duschringen erleichtert das Schieben desVorhangs |
Wichtiges Element: Die Duscharmatur
In einem barrierefreien Bad ist ein Duschbrausen-Set mit Einhebelmischer von Vorteil, da Du die Temperatur sowie den Fluss des Wassers mit nur einem Griff regulieren. Achten Du bei der Auswahl darauf, dass der Hebel nach unten zeigt und über einen längeren Arm verfügt. Das erleichtert das Greifen bei eingeschränkter Armbewegung und ermöglicht eine Bedienung mit dem Unterarm. Um Verbrennungen zu vermeiden, sollte die Armatur über einen Temperaturbegrenzer verfügen. Dieser gehört bei vielen Modellen zur Grundausstattung. Die Wahl einer wärmeentkoppelten Variante verhindert eine zu heiße Oberfläche und schützt vor Verbrühungen. Insgesamt liegt der Fokus auf Zieh- oder Drückbewegungen, verzichte Du auf eine drehende Anwendung. Alternativ eignet sich eine berührungslose Armatur. Als Rollstuhlfahrer benutzt Du die Duscharmatur aus sitzender Position, daher gilt eine Erreichbarkeit in Höhe von 85 cm über dem Boden. Heutzutage bieten Hersteller spezielle Handbrausen, deren Höhe und Ausrichtung sich einhändig verstellen lassen. So kannst Du Dich mit einer Hand festhalten und mit der anderen mühelos den Haltmechanismus des Brausekopfhalters bedienen.
Welche Hilfsmittel gibt es für die Dusche?
Für ein entspanntes und sicheres Duscherlebnis besticht der Fachhandel durch eine Vielzahl an Hilfsmitteln. Um in der Dusche Platz zu nehmen, schraubst Du einen Duschsitz an die Wand, den Du im Bedarfsfall schnell herunterklappen kannst. Bei Nichtgebrauch lässt er sich mühelos wieder hochklappen und spart so Raum ein. Die Auswahl an Sitzen ist vielfältig, Du erhältst Exemplare mit Bodenstütze oder Wasserablauf. Achte beim Kauf auf das Sicherheitsprüfsiegel sowie eine ausreichende Tragfähigkeit für das Gewicht des Nutzers. Zudem solltest Du prüfen, ob die Wand die nötige Stabilität für einen Klappsitz aufweist. Ein fest eingebauter Wandvorsprung dient als komfortabler Sitz, der dank der Fliesenverkleidung im Look des Badezimmers erstrahlt. Alternativ erwirbst Du einen Duschstuhl, der mitten in der Dusche steht. Bedenke die Ausstattung mit einer Rückenlehne sowie hochklappbaren Armlehnen. Außerdem sollte das Modell aus wasserfestem Kunststoff bestehen und rutschhemmende Gummifüße besitzen. Weiche Ecken und Kanten mindern die Verletzungsgefahr bei ungewolltem Anstoßen. Der Vorteil des Stuhls ist, dass Du ihn auch an anderer Stelle im Bad verwenden kannst, zum Beispiel in der Badewanne oder für die Körperpflege am Waschtisch.
Zusätzlichen Halt gewähren Dir Stützgriffe an der Wand, an denen Du dich während der Bewegungen festhalten, hochziehen oder abstützen kannst. Hier spielt die Haptik eine zentrale Rolle, denn eine griffige Oberfläche sowie eine ergonomische, ovale Form verhindert das Abrutschen der Hände. Achte bei der Montage zudem auf die Links- oder Rechtshändigkeit. Daneben verleiht eine stabile, umlaufende L-förmige Haltestange Sicherheit in jedem Bereich der Dusche. Die Kombination aus einer solchen Duschstange mit der senkrechten Brausestange beschreibt den Duschhandlauf. In diesem Element vereint sich somit das barrierefreie Zubehör zum Greifen und Hochziehen. Grundsätzlich sollten Halte- und Stützgriffe sowohl in waagerechter als auch in senkrechter Position vorhanden sein. Mit einem Abstand von 5 cm von der Wand und einer Dicke von 3 bis 4,5 cm erweisen sich Stangen und Griffe als ideal zum Unterstützen und Anfassen.
Um die Richtlinien des barrierefreien Bads einzuhalten, muss die Wandkonstruktion in der Dusche eine Nachrüstung von Sitz und Haltegriffen erlauben. Für die rollstuhlgerechte Nutzung gelten präzisere Vorgaben: Es muss die Möglichkeit bestehen einen Duschklappsitz auf einer Sitzhöhe von 46 – 48 cm nachzurüsten. Dieser sollte eine Tiefe von 45 cm besitzen. Zudem musst Du einen nachträglichen Einbau von beidseitigen Stützklappgriffen umsetzen können. Diese befinden sich in einem Abstand von 65 – 70 cm und einer Höhe von 28 cm über der Sitzfläche. Die Länge sollte 15 cm mehr betragen als die Sitztiefe.
Hilfsmittel |
Nutzen und Vorteile |
Montage |
Kaufkriterien |
Richtlinien Barrierefreiheit |
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Duschsitz |
Zum Klappen, raumsparend, erhältlich mit Bodenstütze und Wasserablauf |
An der Duschwand |
Sicherheitsprüfsiegel, Tragfähigkeit, Stabilität der Wand |
Nachrüstmöglichkeit (Sitzhöhe 46 – 48 cm, Tiefe 45 cm) mit beidseitigenStützklappgriffen (Abstand 65 – 70 cm, 28 cm über Sitzfläche, 15 cm längerals Sitztiefe) |
Duschstuhl |
Flexibel inder Dusche platziert, einsetzbar im gesamten Badezimmer |
Nicht fest installiert |
Rückenlehneund hochklappbare Armlehnen, wasserfester Kunststoff, rutschfeste GummifüÃe,weiche Kanten |
Keine |
Stütz- und Haltegriffe oder Stangen |
Festhalten, hochziehen und abstützen, Sicherheit bei jeder Bewegung |
An der Duschwand, Kombination senkrecht und waagerecht, Wandabstand 5cm |
Griffige Oberfläche, ergonomische Form, Links- oder Rechtshänder,Breite von 3 bis 4,5 cm |
Wandkonstruktion mit Nachrüstmöglichkeit |
Duschwanne oder Verfliesen?
Die Entscheidung für den ebenerdigen Duschbereich ist gefallen, nun stellt sich die Frage: Welche Montageart wählst Du? Hier stehen Dir drei Möglichkeiten zur Verfügung, die je nach baulicher Gegebenheit Deine Vor- und Nachteile haben: die Brausewanne, das befliesbare Duschboard oder das komplette Verfliesen ohne Unterbodenelement.
Entscheidung für die Wanne
Eine Duschtasse lässt sich niveaugleich in den Boden Deines Badezimmers einbauen. Du erweist Dich als optimale Lösung für Altbauten, in denen oft nur 5 cm Bodenaufbau vorhanden ist oder Einschränkungen bei der Entwässerung vorliegen. Die Wanne befindet sich in einem Einbaurahmen, der auf verstellbaren Füßen steht. So passt Du die Aufbauhöhe individuell auf die Gegebenheiten an. Im Falle einer späteren Renovierung kannst Du das Rahmensystem kostengünstig auswechseln. Lage und Form des Ablaufs sind bei dieser Variante vorgegeben, gegebenenfalls lässt sich das Modell nach Wunsch drehen. Vorteilhaft ist das integrierte Gefälle, das Hersteller häufig in Kombination mit einem geeigneten Ablaufsystem anbieten. Dadurch hält Deine Dusche die Normen für Gefälle und Ablaufhöhe ein, es besteht keine Gefahr vor Überschwemmungen oder Geruchsbelästigung. Dank des vielfältigen Sortiments findest Du mühelos die passende Wanne in der gewünschten Farbe. Möglich ist es außerdem den Bereich rundherum zu fliesen und somit einen optischen Einklang zwischen Dusche und Badezimmerboden zu schaffen. Die Brausetasse sollte den größten Teil der Fläche einnehmen. In puncto Pflege profitierst Du bei dieser Option von der fugenlosen Gestaltung. Die Reinigung der glatten Fläche erledigst Du daher im Handumdrehen. Zudem entstehen in den Kerben keine Feuchtigkeitsschäden durch das Duschwasser.
Fliesen in der Dusche
Die zweite und dritte Möglichkeit besteht aus einem gefliesten Duschbereich, der für eine einheitliche Optik im Bad sorgt. Achten Du auf rutschhemmende Fliesenarten mit rauer Oberfläche. Vorteilhaft ist, dass Du den Bodenablauf frei wählen und positionieren können. Die Art des Einbaus gliedert sich in eine Installation mit oder ohne Unterbodenelement. Ohne bedeutet, dass der Monteur das Gefälle sowie die Aufbauhöhe genau justieren muss. Die Fliesen senken sich zum Ablauf, damit das Duschwasser ausschließlich in Richtung Abfluss fließt. Zur Vermeidung von Stolperfallen, sollten die Randfliesen leicht schräg liegen. Aufgrund der Absenkung müssen Du die Fliesen eventuell abschneiden, darunter leidet häufig das schöne Design der Dusche. Greif daher zu großflächigen Varianten, die Du durchgehend verlegen. Um das Problem direkt zu umgehen, plane mit einem Unterbodenelement. Dabei handelt es sich um eine wasserdichte Hartschaumplatte, wie dem Duschboard. Es hat ein eingearbeitetes Gefälle und lässt sich direkt verfliesen. Ob Keramik, Naturstein oder Mosaik – in der Gestaltung sind Dir beinahe keine Grenzen gesetzt! Einziger, kleiner Nachteil: Das Unterbodenelement bestimmt Lage und Form des Ablaufs. Möchtest Du mehr erfahren, schau Demnächst in unserem Ratgeber zur bodengleichen Installation vorbei.
Einbauvariante |
Installation |
Vorteile |
Nachteile |
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Duschwanne |
Einbaurahmen mit variablen Wannenfüßen, mögliche Kombination ausWanne mit Fliesenumrandung |
Vielfältige Modellauswahl, individuelle Anpassung, kostengünstigaustauschbar, integriertes Gefälle, pflegeleicht, fugenlos, keineFeuchtigkeitsschäden, erhältlich mit Rutschhemmung |
Lage und Form des Ablaufs vorgegeben |
Fliesen |
KompletteVerfliesung, Justierung von Aufbauhöhe und Gefälle, Absenkung der Fliesen |
EinheitlicheOptik, rutschfeste Varianten, Bodenablauf frei wählbar |
Design derFliesen leidet unter Abschrägung |
Fliesen mit Unterbodenelement |
Wasserdichte Hartschaumplatte wird direkt verfliest |
Homogenes Design, Modelle mit rutschhemmender Oberfläche, individuellplatzierter Ablauf, eingearbeitetes Gefälle |
Element bestimmt Lage und Form des Ablaufs |
Hindernisse im Altbau
Generell lässt sich der bodenebene Duschbereich in jedes Bad integrieren, auch im Falle einer Renovierungsmaßnahme bei eintretender Beeinträchtigung. Häufig handelt es sich hierbei um einen Altbau, da sich der Aspekt Barrierefreiheit erst in den letzten Jahren zum präsenten Bauthema beim Hausbau entwickelt hat. Ein solcher Altbau kann Sonderlösungen erfordern. Wir erklären, was Du bei der Planung im Vorfeld beachten und prüfen solltest.
Entfernung alter Estrich
Der alte Estrich ist oft zu dünn, sodass der Ablauf nicht ordnungsgemäß festsitzt. Zudem benötigt ein waagerecht zur Wand verlaufender Ablauf Platz. Falls nötig, stimmst Du einem Stück der Deckelplatte aus. Hier muss allerdings der Statiker seine Zustimmung geben!
Entwässerungsproblematik Obergeschoss
In einem Altbau baust Du die ebenerdige Brausetasse idealerweise im Erdgeschoss ein. In einem Obergeschoss mit niedrigem Estrichaufbau ist eine normale Entwässerung per Schwerkraft nicht möglich. Grund dafür ist, dass die Wanne für den Ablauf circa 7 bis 10 cm tief im Boden versinkt. Hierfür gibt es gleich vier Lösungsansätze:
- Senkrechter Ablauf: Hiermit benötigt die Dusche weniger Aufbauhöhe. Die Rohre liegen jedoch im Raum unter dem Badezimmer, sodass Rohrkästen an der Decke entstehen. Bei hohen Decken bietet sich ein Zwischenraum an, bei normaler Raumhöhe empfiehlt sich das Absenken in der Deckenverkleidung.
- Duschsystem mit integriertem Abwasserpumpsystem: Das System regelt das Abpumpen des Wassers automatisch über Sensoren und auf Basis der Wasserzuflussmenge zur Dusche. Es eignet sich für geringste Aufbauhöhen und transportiert das Wasser bis zu 1,5 m hoch. Mithilfe des flexiblen Pumpenkopfs lässt es sich individuell einbauen und versteckt sich hinter einer unauffälligen Öffnung in der Wand.
- Interne oder externe Kleinhebeanlage: Diese befindet sich unter der Wanne und nimmt das ablaufende Wasser auf. Der Transport ist über eine Höhe von 3 m und eine Weite von 20 m möglich. Die Tasse muss sich nicht in unmittelbarer Nähe des Abflussrohres befinden, so sparst Du Dir aufwendige Estricharbeiten. Nachteil: Es entsteht eine kleine Kante, durch die der Zugang zur Dusche nicht mehr rollstuhlgerecht ist.
- Teilversenken: Wenn sich keine Möglichkeit für den ebenerdigen Ausbau findet, kannst Du die Wanne teilversenken. Hierbei entsteht eine kleine Stufe, die den Einstieg aber weiterhin erleichtert. Für Rollstühle erhältst Du eine passende Rampe.
Holzbalken
Holzbalken stellen ein charmantes Detail eines Altbaus dar und schmeicheln der Gestaltung im Landhausstil. Verständlich, dass Du darauf nicht verzichten möchtest. Insbesondere, wenn es sich um tragende Elemente handelt, kannst Du die Balken nicht entfernen. Prüfe deshalb bei der Planung einer niveaugleichen Dusche, ob der Ablauf in den Raum zwischen Decke und Balken passt. Hierbei sollte ausreichend Platz in der Raumhöhe bestehen bleiben, sodass Schränke weiterhin ihren Platz finden und Du Dich nicht den Kopf stoßt.
Aktuelle Ausstattung: Badewanne
Im Moment steht eine Badewanne in Deinem Badezimmer? Prima, denn sie lässt sich ohne großen Aufwand und vor allem kostengünstig durch eine ebenerdige Duschwanne ersetzen! Wähle ein Modell mit derselben Grundfläche und tausche die Wannen einfach aus. Da die Vorgehensweise den Bereich vollständig abdichtet, sind keine Fliesenarbeiten erforderlich. Auch die Armatur kannst Du weiterhin verwenden. Fehlt nur noch die Duschabtrennung und voilà – die neue Dusche lädt zum Wohlfühlen ein!
Das richtige Material für die Duschwanne
Materialien mit rutschhemmender Oberfläche sind für ein barrierefreies und rollstuhlgerechtes Badezimmer unabdingbar, um die Stolpergefahr so gering wie möglich zu halten. Entscheidest Du Dich für eine Brausetasse, hast Du die Wahl zwischen Stahlemaille, Acryl oder Mineralguss. Bei der Herstellung eines Modells aus harter, widerstandsfähiger Stahlemaille brennen Hersteller die Rutschhemmung direkt in die Duschfläche. Du wählst zwischen verschiedenen Designs, wie sichtbaren Punkten oder einem versteckten Schutz. Letzteres garantiert auch unsichtbar eine hohe Standsicherheit, aber ohne die Optik zu beeinträchtigen. Trotz angerauter Oberfläche lässt sich die Wanne rückstandsfrei reinigen. Ein speziell strukturiertes Sanitäracryl mindert ebenso die Rutschgefahr und verfügt über ein geringeres Eigengewicht als Stahlemaille. Zudem ist der Werkstoff bruchsicher. Allerdings besteht wegen der weichen Beschaffenheit die Gefahr der Verformung, wodurch Du das Befahren mit einem Rollstuhl vermeiden solltest. Bei Mineralguss handelt es sich um einen Verbundstoff aus Acryl und Stahlemaille, der überaus stabil und pflegeleicht ist. Er besitzt eine rutschhemmende Oberfläche, die die Sturzgefahr minimiert. Die hohe Druckbeständigkeit erweist sich als ideal für die Belastung mit dem Rollstuhl.
Welche Fliesen eignen sich?
Für die Wahl der richtigen Fliesen in der Dusche unterstützt Du die Zuordnung der Rutschhemmungsklasse. Diese bewertet die Rutschsicherheit von Bodenbelägen. Voraussetzung für ein barrierefreies Bad ist die Klasse R10. Alternativ nimmst Du eine Fliese mit der Bewertungsgruppe B in Bezug auf nassbelastete Barfußbereiche. Grundsätzlich solltest Du zu Varianten mit einer rauen Oberfläche greifen, dazu findest Du im Fachhandel Spezialfliesen mit unterschiedlich starker Profilierung sind. Kleinformatige Fliesen mit vielen Fugen wie farbliche Mosaike eignen sich in der Regel besser, da sich die Anti-Rutsch-Eigenschaften als intensiver erproben. Außerdem sind sie belastbarer und bruchsicherer als große Fliesen. Nachteilig ist der erhöhte Pflegeaufwand durch die Anzahl der Kerben. Im Falle einer Sehbehinderung sollten sich die Fliesen in der Dusche in puncto Größe und Farbe von denen des Fußbodens unterscheiden. Dadurch besteht die Möglichkeit, den Beginn des Duschbereichs mit den Füßen zu ertasten. Die Wahrnehmung über das Zwei-Sinne-Prinzip verstärkst Du durch einen Farbkontrast der Beläge.
Wichtig: Finanzierungsmöglichkeiten
In der Regel erweisen sich die Kosten für Barrierefreiheit als höher im Vergleich zu einem herkömmlichen Bad. Informiere Dich vor Beginn des Neubaus oder der Renovierung über mögliche Fördergelder, denn nicht selten schlägt der Umbau mit bis zu 10.000 Euro zu Buche. Sowohl der Staat als auch private Institute unterstützen die Modernisierungsmaßnahme einer Gestaltung ohne Hindernisse. Hierbei profitieren in erster Linie beweglich eingeschränkte Personen, für die diese Maßnahme zwingend erforderlich ist. Aber auch zukunftsorientierte Bauherren haben die Chance auf einen Zuschuss. Ebenso empfängst Du je nach Anforderung eine Reihe an Finanzierungsmöglichkeiten bei der Krankenkasse, der Pflegekasse oder bei Banken. Wichtig ist, dass Du Dich vor dem Umbau über Zuschüsse oder Kredite beraten lässt. So stellst Du sicher, dass die baulichen Maßnahmen nach Vorschrift verlaufen und Dir die Förderung sicher ist. Beachte außerdem, dass die Leistungen je nach Kasse oder Bundesland variieren können.
Krankenkasse
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten für Hilfsmittel für bewegungseingeschränkte oder sehbehinderte Personen. Dazu zählen zum Beispiel Haltegriffe oder ein Duschstuhl. Ein Arzt muss Dir die Produkte verschreiben, anschließend reichst Du das Rezept vor dem Kauf bei Deiner Kasse ein. Weitere Ausgaben erstattet die Krankenkasse unter der Voraussetzung, dass die geplanten Maßnahmen die Mobilität erhalten und gleichzeitig die Selbstständigkeit unterstützen. Das schließt die Kosten für eine ebenerdige Dusche ein, die dank schwellenloser Bauweise mit dem Rollstuhl befahrbar ist.
Pflegekasse
Bei der finanziellen Unterstützung durch die Pflegekasse ist die Einstufung in einer Pflegestufe Voraussetzung. Je nach Stufe erhältst Du einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro für den barrierefreien Umbau des gesamten Badezimmers. Es gilt, dass sich die Veränderungen positiv auf die Bewegungsfreiheit und die eigenständige Nutzung auswirken müssen. Bei der Dusche zählen hierzu der bodengleiche Zutritt sowie rutschhemmende Bodenbeläge. Für eine Förderung der Pflegekasse ist eine Einhaltung der DIN-Norm 18040-2 nicht zwingend erforderlich, hier geht es in erster Linie um den persönlichen Gesundheitszustand.
KfW
Das Kreditinstitut für Wiederaufbau, kurz KfW, unterstützt den vorausschauenden und altersgerechten Umbau einer Wohnung. Dazu zählt der barrierefreie Zugang durch das Entfernen von Schwellen oder eine ausreichende Bewegungsfreiheit für das Versetzen von Wänden. Im Badezimmer gelten eine Änderung der Raumaufteilung, die Modernisierung der Sanitärobjekte und der Einbau einer niveaugleichen Dusche mit Duschsitz. Sofern Du einen Kredit in Anspruch nehmen möchtest, müssen die Baumaßnahmen die DIN-Norm 18040-2 erfüllen.
Weitere Möglichkeiten
Informiere Dich für eine Förderung bei der gesetzlichen Rentenversicherung sowie der Agentur für Arbeit. Diese bezuschussen den Umbau, wenn die Barrierefreiheit zur beruflichen Wiedereingliederung oder zum Erhalt des Arbeitsplatzes beiträgt. Auch bei den Bundesländern kannst Du eine Unterstützung erfragen. Hierbei unterscheidet sich die Förderung je nach Bundesland, detaillierte Auskünfte erhältst Du beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Rechte als Mieter und Hauseigentümer
Grundsätzlich hat jeder das Recht seinen Wohnraum und das Bad barrierefrei einzurichten. Als Hauseigentümer bist Du in der Umgestaltung nur wenig Grenzen gesetzt. Für größere Maßnahmen musst Du eventuell eine Baugenehmigung einholen. Solltest Du eine Eigentumswohnung in einem Mietshaus besitzen, bedenke, dass Maßnahmen auf Gemeinschaftsflächen der Zustimmung der Eigentümergemeinschaft bedürfen. Für die Wohnung selbst gelten dieselben Rechte eines Hauseigentümers.
Als Mieter erfragst Du für die baulichen Veränderungen die Zustimmung Deines Vermieters. Voraussetzung dabei ist die Notwendigkeit des Umbaus, das heißt, Du selbst oder ein Familienmitglied sind in der körperlichen Bewegung eingeschränkt. Der Vermieter kann die Durchführung der Maßnahmen verweigern, wenn sein Interesse an dem unveränderten Erhalt der Wohnung höher ist. Dies bezieht sich jedoch nur auf Veränderungen an der Bausubstanz, wie zum Beispiel der Umbau einer barrierefreien Dusche. Kleine Maßnahmen wie die Montage von Haltegriffen darfst Du ohne Genehmigung veranlassen. Informiere Dich als Mieter frühzeitig über Fördermittel.
Dusche mit Komfort
Es lässt sich schwer ermessen, wann und wie schnell sich die persönlichen Bedürfnisse und Anforderungen verändern. Du daher vorausschauend und planen Du schon heute das Bad für morgen. Dabei profitierst Du auch in jungen, beweglichen Jahren von einem direkten Komfortgewinn, Bequemlichkeit ohne Schwellen und maximaler Bewegungsfreiheit in einer niveaugleichen Dusche. Handläufe und elektrische Anschlüsse kannst Du direkt beim Bau installieren und vorerst hinter den Fliesen verstecken. Mithilfe von Experten lässt sich auch jeder Altbau barrierefrei und rollstuhlgerecht renovieren. Hast Du weitere Fragen oder Anregungen, kontaktiere uns unter info@calmwaters.de.