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Vorwandinstallation verfliesen
Geschafft! Aus der Wand schauen Dir nur noch die Gewindestangen, die Öffnung für die Revisionsplatte und die Rohrenden entgegen. Du hast Dein Vorwandelement montiert. Der letzte Schritt bevor Du endlich das lang ersehnte Hänge-WC anbringen kannst, ist das Fliesen legen. Abhängig davon, ob Du das Element im Trockenbau oder Nassbau installiert hast, gibt es einige Unterschiede. Wie Du in beiden Fällen richtig vorgehst, erfährst Du hier.
Unterschiede im Untergrund
Generell gilt, dass ein nass errichtetes Mauerwerk tragfähiger als eine Trockenbauwand ist. Trotzdem sollte Du beide Untergründe vor dem Verfliesen auf ihre Stabilität prüfen. Beim Mauerwerk im Nassbau ist es wichtig, dass der Untergrund trocken ist. Wenn Du Ytong für das Einmauern genutzt hast, so behandele den Porenbeton mit Tiefengrund. Hast Du andere Steine genutzt und die Wand verputzt? Dann lass den Putz komplett aushärten. Sonst haften Kleber und Fliesen nicht. Außerdem teste die Saugfähigkeit. Spritze etwas Wasser auf die Wand und beobachte, was passiert. Zieht das Wasser ein, ist die Saugfähigkeit hoch. Perlt es jedoch ab, ist das nicht der Fall. Dann trage vor dem Fliesenlegen einen Haftgrund auf.
Bei einer Trockenbauwand ist die Tragfähigkeit ebenfalls von Bedeutung. Deshalb besitzen die verwendeten Gipskartonplatten im Optimalfall mindestens eine Stärke von 20 mm. Alternativ reicht eine Stärke von 12,5 mm, wenn Du die Wand doppelt beplankt hast. Deine Vorwandinstallation sollte ein stabiles Metallständerwerk vorweisen, das der Belastung der Keramik und der Fliesen standhält. Es ist ebenfalls wichtig, dass die Konstruktion richtig befestigt, verkleidet und verspachtelt ist. Da Gipskartonplatten viel Flüssigkeit aufnehmen, brauchen sie eine Vorbehandlung mit Tiefengrund.
Wir haben die jeweiligen Anforderungen an die Untergründe nochmal kompakt für Dich zusammengefasst:
Mauerwerk | Trockenbauwand |
Trockener Untergrund, ausgehärteter Putz, saugfähiges Mauerwerk oder Vorbehandlung (Tiefengrund, Haftgrund) | Bei einfacher Verplankung Plattenstärke von 20 mm, bei doppelter Verplankung 12,5 mm, tragfähiges Metallständerwerk, korrekte Befestigung, Vorbehandlung mit Tiefengrund |
Fliesen legen
Um ein Vorwandsystem zu verfliesen, benötigst Du folgende Materialien und Werkzeuge:
Werkzeuge
- Haftgrund/Tiefengrund
- Malerrolle
- Handfeger
- Handschuhe
- Zollstock und Bleistift
- Fliesenschneider
- Schutzbrille und Gehörschutz
- Flex und Bohrkanz
- Gezahnte Maurerkelle
- Wasserwaage
- Fliesenkreuze
- Metallsäge
- Schwamm
- Fugenbrett
- Fliesenwaschbrett
Materialien:
- Wandfliesen
- Fliesenkleber (Flexkleber)
- Fliesenprofile (optional)
- Fugenmörtel
- Wasser
Schritt 1: Vorbehandlung
Damit die Wand vor Nässe geschützt ist und die Fliesen besser haften, behandeln Du den Untergrund vor. Bei einer verputzen Nassbauwand verwenden Du Haftgrund, bei Ytong und einer Trockenbauwand greifst Du zu Tiefengrund. Tragen Du die Flüssigkeit mit einer Malerrolle auf. Zieh dafür Handschuhe an, die Deine Haut vor den chemischen Bestandteilen schützen. Lass Du die Wand trocknen.
Schritt 2: Verlegen vorbereiten
Fegen Du über die Wand, um Schmutz zu entfernen, der die Haftung des Klebers verschlechtert. Messen Du die Wand aus und machen Du Dir einen Verlegeplan. Verzichten Du auf zu kleine Fliesenflächen. Nun geht es ans Zuschneiden: Für die Fliesen nutzen Du einen Fliesenschneider, die Löcher für die Rohre und die Gewindestangen machen Du mit passenden Bohrkränzen. Die Revisionsplattenöffnung schneiden Du mithilfe einer Flex. Arbeiten Du die Ecken der Öffnung von hinten aus, damit am Ende keine unschönen Einschnitte neben der Betätigungsplatte zu sehen sind.
Schritt 3: Bindemittel anmischen
Mischen Du den Fliesenkleber an, wir empfehlen Flexkleber. Seinen Namen verdient er durch Kunststoffzusätze, die den Klebstoff flexibel machen. Dadurch haftet er auf problematischen Untergründen und klebt auch besonders glatte Fliesen fest an Wand und Boden. Flexkleber ist außerdem auch nach der Trocknung noch elastischer als zementäres Haftmittel, sodass er Bewegungen von „arbeitenden“ Gipskartonplatten ausgleicht.
Schritt 4: Verkleben und Verfliesen
Gehen Du Reihe für Reihe vor: Zuerst verteilst Du den Fliesenkleber mit der Maurerkelle auf dem untersten Stück der Wand. Streiche mit der gezahnten Seite der Kelle über die Oberfläche. Lege dann die Fliesen Stück für Stück bündig aneinander. Am besten drückst Du die Fliesen in das Klebebett, sodass etwas Kleber durch die Fugen quillt. So garantierst Du die richtige Haftung. Gleichmäßige Fugenabstände sicherst Du durch Fliesenkreuze.
Schritt 5: Saubere Arbeit prüfen
Prüfen Du mit Augenmaß und Wasserwaage, ob die Fliesenreihe gerade ist. Wischen Du den überschüssigen Kleber nach jeder geschafften Reihe von den Fliesen, damit er keine Flecken hinterlässt. Dafür nehmen Du einen leicht feuchten Schwamm. Wiederholen Du den Vorgang, bis Du die vordere Fläche verfliest haben.
Schritt 6: Profile einsetzen (optional)
Bei einer halbhohen Vorwandinstallation entsteht ein Vorsprung, dessen Kanten Du mit Profilen versehen. Diese schneidest Du mit einer Metallsäge zu. Probiere, ob das Profil bündig anliegt, bevor Du den Kleber auf die Seite aufträgst. Als nächstes drückst Du das Profil in das Klebebett und misst den Abstand zur Wand. Schneide die Fliesen auf die ermittelte Größe und drücke sie neben die Profile. Den Abstand sicherst Du erneut mit Fliesenkeilen. Auf diese Weise gehst Du mit allen Kanten um.
Schritt 7: Fliesen verfugen
Anschließend lässt Du den Flexkleber trocknen. Die Trocknungszeit ist bei Klebern verschiedener Marken unterschiedlich, in der Regel beträgt sie jedoch zwischen 24 und 48 Stunden. Danach rührst Du den Fugenmörtel an und trägst Du ihn mit einem Fugenbrett auf. Achte darauf, dass so wenig Mörtel wie möglich auf die Fliesen kommt.
Schritt 8: Fliesen abwaschen
Alle Fugen sind fertig? Super! Dann warte bis der Fugenmörtel angetrocknet ist. Den richtigen Zeitpunkt erkennst du daran, dass der Mörtel matt und hell erscheint. Wasche das überschüssige Material mit einem Fliesenwaschbrett ab. Der Schwamm darf nicht zu nass sein. Wasche ihn ruhig zwischendurch aus und gehe mehrmals über die Fliesenfläche. Wiederhole den Prozess solange, bis die Fläche sauber ist.
Jetzt ist alles bereit für die Montage deines Wunsch-WCs!