Variante 4: Upcycling
An alten Möbelstücken hängen oft die ganz schönen Erinnerungen. Manchmal ist es die Kommode, in der Oma schon vor Jahrzenten Süßigkeiten versteckt hat, oder das Sideboard, in dem das Hochzeitsgeschirr aufbewahrt wird. Wenn neue, modernere Möbel diese ersetzen, wandern die alten Schätze oft in den Keller oder auf den Dachboden. Doch das muss nicht sein. Du kannst Deine alte Kommode auch wunderbar als Waschtisch benutzen. Mit einem schicken Einbau- oder Aufsatzwaschbecken setzt Du die alte Kommode wieder in Szene und belebst Deine Erinnerung an das schmucke Möbelstück wieder. Ein Upcycling-Waschplatz eignet sich mit einem kleinen Waschbecken auch wunderbar für das Gäste-WC.
Schritt 1: Planung
Möbel aus Massivholz eignen sich besonders gut als Waschtisch, da sie von Natur aus robust sind. Furnier-Möbel solltest Du dagegen nicht für den Einsatz im Badezimmer verwenden; die einzelnen Schichten lösen sich bei hoher Luftfeuchtigkeit voneinander, sodass das Holz aufquillt. Weiterhin solltest Du die Höhe des Möbels berücksichtigen. Das Deutsche Institut für Normung empfiehlt eine Oberkanten-Höhe des Waschbeckens zwischen 85 und 95 cm. Wenn Du ein Aufsatzwaschtisch nutzen möchtest, sollte die Gesamthöhe also in diesem Rahmen liegen, bei Einbauvarianten ist die Höhe der Kommode gemeint.
Schritt 2: Holz vorbehandeln
Egal, aus welchem Massivholz Dein neuer Waschtisch geschnitzt ist, Du solltest ihn vorher mit farblosen Hartwachsöl einreiben. Das verhindert ein Aufquellen des Möbels und lässt das Wasser von der Oberfläche abperlen. Wiederholen Du die Behandlung zwei- bis dreimal im Jahr.
Schritt 3: Löcher bohren
Schon können Du die Vorbereitungen für die Waschbecken-Montage treffen. Diese unterscheiden sich hinsichtlich der Waschbecken-Art. Entweder kannst Du in die Kommode später ein sogenanntes Einbauwaschbecken einhängen, oder Du verwendest ein Aufsatz-Modell.
Einbauwaschbecken
Legen Du die Waschschüssel am besten erst einmal umgekehrt auf den Tisch, um die nötige Aussparung anhand des Umrisses aufzuzeichnen. Beachte dabei, dass sich der Ablauf oberhalb des Abwasserrohrs in der Wand befinden sollte. Dann säge einen kleineren Ausschnitt als den aufgezeichneten Schüsseldurchmesser aus, damit die Waschschüssel später nicht durch das Loch hindurchfallen kann. Legen Du das Waschbecken zur Probe ein, so kannst Du kontrollieren ob die Öffnung exakt passt. Mit einer Holzfeile kannst Du den Ausschnitt nachbehandeln.
Aufsatzwaschbecken
Messen Du die zu bohrenden Löcher für Ablauf und Mischarmatur ab. Zeichne Du die Bohrpunkte auf die Kommode und beachte dabei, dass der Ablauf über dem Abfluss sitzen sollte. Die Löcher bohrst Du dann mithilfe einer Lochsäge aus. Die benötigten Durchmesser sind von dem Armaturendurchmesser und dem Abfluss abhängig, die meistens 45 beziehungsweise 35 mm betragen.
Zusätzlich benötigt die Kommode Aussparungen auf der Rückwand für den Wasserab- und -zulauf. Falls die Kommode die Rückwand nicht für ihre Stabilität benötigt, kannst Du diese komplett entfernen. Andernfalls solltest Du Öffnungen hinein sägen.
Schritt 4: Schnittkanten abdichten
Um das Holz vor Wasser und Schmutz zu schützen, solltest Du alle Schnittflächen und Bohrlöcher mit pilzhemmendem Sanitär-Silikon abdichten. Trage auch Sanitär-Silikon auf die Fuge zwischen Kommode und Wand auf, damit kein Wasser oder Schmutz hinter die Kommode eindringt. Die Masse kannst Du gut mit einem in Spülmittel getauchten Fugenglätter glatt streichen.
Schritt 5: Waschbecken montieren
Zum Schluss steht nur noch die Endmontage des Waschbeckens aus. Wer sich die Arbeiten rund um Sanitär-Technik zutraut, kann die Montage wie folgt selbst durchführen.
- Schalt Du die Wasserzufuhr für das Badezimmer ab.
- Schließ Du die Armatur an. Das ist einfacher, so lange die Waschschüssel noch nicht auf der Kommode befestigt ist.
- Montier Du dann das Waschbecken auf den Tisch. Achte Du dabei auf die Unterschiede hinsichtlich Einbau- und Aufsatz-Waschbecken.
- Einbauwaschbecken: Streiche Du den inneren Rand des Waschbeckens großzügig mit Sanitär-Silikon ein und setze Du die Schüssel dann vorsichtig in das zuvor ausgesägte Loch.
- Aufsatzwaschbecken: Trage Du großflächig Sanitär-Silikon auf die Unterseite des Aufsatz-Waschbeckens auf. Setze Du das Waschbecken vorsichtig auf den Waschtisch. Überprüfe Du, ob der Ablauf exakt über dem entsprechenden Loch sitzt.
- Befestige Du die Trinkwasserschläuche an den Eckventilen.
- Schließe Du als nächstes die Ablaufgarnitur an.
- Abschließend montiere Du den Siphon.
- Jetzt kannst Du das Wasser wieder einschalten. Kontrolliere Du, indem Du kurz Wasser laufen lässt, ob allen Anschlüsse dicht sind.
Geschafft: Fertig ist Deine upgecycelte Waschtisch-Kommode. Wir gratulieren Dir von Herzen zum alten-neuen Möbelstück. Für welches Schätzchen hast Du dich entschieden? Zeige Du uns Dein Do-it-yourself-Projekt in Fotos, Videos oder Erfahrungsberichten. Wir freuen uns über Deine E-Mails an info@calmwaters.de.
Das benötigst Du für Dein DIY-Projekt:
- Kommode
- Hartwachsöl
- Sanitär-Silikon
- Spülmittel
Material-Set für die Waschbecken-Montage | Enthält eventuell diese Einzelteile |
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Aufsatz- oder Einbau-Waschbecken | |
Armatur | Mischbatterie, 2 x Trinkwasserschläuche, Unterlegscheibe, Mutter |
Ablaufgarnitur | Ventilkelch, Ventilunterteil, Dichtungsring |
Siphon | Siphon, Dichtungsring, Wandrosette |
Werkzeugliste
- Handwerker-Handschuhe
- Zollstock
- Filzstift
- Säge
- Lochsäge, nur bei Aufsatz-Waschbecken
- Holzfeile
- Gabelschlüssel (meist 17 x 19 mm)
- Kartuschenpresse für Silikontube
- Fugenglätter
Für die Waschbecken-Montage benötigst Du auch
- Metallsäge, falls der Siphon passend gesägt oder die Eckventile für die Dichtung aufgeraut werden müssen
- Rohrzange
- Dichtungskitt
- Teflonband oder Hanf
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