Inhaltsverzeichnis
- Mehr als nur ein Spülkasten
- Der Klassiker am Stand-WC: Aufputz-Spülkasten
- Tiefhängende oder hochhängende Wasserkästen
- Druckspüler: Hoher Wasserdruck aus der Leitung
- Verdeckte Moderne beim Unterputz-Spülkasten
- Der Aufsatzspülkasten der WC-Kombi
- Sparsame Spülarten – Bedienung mit 2 Tasten
- Einstellbare Spülmenge
- Start-Stopp-Taste für manuelles Sparen
- Ein Kasten, zwei Möglichkeiten: Zwei-Mengen-Spülung
Verschiedene Spülarten der Toilettenspülung
6 Minuten Lesezeit
Mehr als nur ein Spülkasten
Druckspüler, Zwei-Mengen-Spülkasten, einstellbare Spülmenge, Unterputz-Spülkasten – die Arten der Toilettenspülung sind zahlreich und können schnell für Verwirrung sorgen. Der Kauf eines neuen Spülkastens scheint schwieriger als gedacht – doch zum Glück gibt es diesen Ratgeber!
Du erklären ausführlich, was sich hinter den verschiedenen Begriffen verbirgt und welche Vorteile die einzelnen Spülsysteme bieten.
Der Klassiker am Stand-WC: Aufputz-Spülkasten
Wir alle haben ihn schon mal gesehen und viele von uns haben ihn bereits benutzt, die Rede ist von dem klassischen Aufputz-Spülkasten. Dieser Spülkasten hängt grundsätzlich an der Wand, entweder hochhängend oder tiefhängend. Er befindet sich sichtbar über der Toilette, in der Regel handelt es sich hier um ein Stand-WC.
Über ein Füllventil füllt sich der Spülkasten innerhalb weniger Minuten mit Wasser, durch Auslösen der Spülung entleert er sich und spült alle Hinterlassenschaften in den Abfluss.Der Vorteil eines wandhängenden Spülkastens liegt in seiner leichten Instandhaltung. Die Anschlüsse sind sichtbar vor der Wand und lassen sich bei Schäden mühelos reparieren.
Wenn Du den Spülkasten entkalken oder Du das Schwimmerventil richten möchtest, brauchst Du nur die Abdeckung abnehmen und schon kannst Du loslegen. Selbst die Montage ist leicht in Eigenregie durchzuführen, da alles vor der Wand geschieht.
Staub und Schmutz können sich auf den zahlreichen Oberflächen von Spüler und Anschlussbogen problemlos ansammeln, sodass sich die regelmäßige Pflege der Toilettenanlage oft als ein wenig aufwändiger entpuppt. Auch die Optik erinnert häufig eher an das Badezimmer der Oma, als an eine moderne Wohlfühl-Oase.
In kleinen Bädern kann es mit einem Kastenspüler schnell eng werden, da er in den Raum hineinragt. Das WC muss somit mit ein wenig Abstand zum Kasten stehen, damit es sich bequem darauf sitzen lässt.
Unser Stand-WC wird zum Herzstück Deines Badezimmers. Der WC-Sitz ist mit einer praktischen Absenkautomatik ausgestattet, welche ein lautes Deckelknallen verhindert und ist leicht in seiner Reinigung.
Tiefhängende oder hochhängende Wasserkästen
Wie bereits erwähnt, ist der Aufputz-Spülkasten in hochhängende sowie tiefhängende Spülkasten zu unterteilen. Beide Varianten ähneln sich stark, lediglich die Bedienung sowie die Höhe der Spülung unterscheiden sich.
Ein tiefhängender Spülkasten befindet sich in der Regel direkt über der Toilette, sodass er sich leicht bedienen lässt. Er erhält das Wasser über ein Eckventil, welches sich meist links oder rechts von ihm befindet.
Bei diesem Spülsystem sitzen auf der Abdeckung des Kastens ein oder zwei Tasten. Drücke diese, entleert sich der Kasten und die große Wassermenge drückt Exkremente und Toilettenpapier in die Kanalisation. Der Spülgang kommt mit weniger Wasser aus und ist häufig mit sparsamen Spültechniken ausgestattet.
Bei dem hochhängenden Spülkasten kannst Du nicht direkt auf das Modell blicken, da er sich an der Decke des Badezimmers befindet. Durch die hohe Position erhöht sich die Fallgeschwindigkeit des Wassers, um mehr Druck aufbauen zu können. Gerade bei älteren Toiletten verhindert diese Spülart das Verstopfen der Rohre.
Häufig erhältst Du diese Versionen ohne Abdeckung, da Du ihn auch ohne gebrauchen kannst. Zum Schutz vor Staub ist es ratsam, die Haube anzubringen. Ziehe an der Kette oder der Schnur, löse die Spülung aus. Ein hoher Verbrauch ist bei diesem Modell vorprogrammiert, da Sparfunktionen den nötigen Wasserdruck herabsenken.
Druckspüler: Hoher Wasserdruck aus der Leitung
Zu den älteren Spültechniken im Badezimmer gehört der Druckspüler. Hier sitzt die Spülung direkt am Rohr und zapft per Hebelzug die Wasserleitung an. Während du in den privaten Haushalten stets mehr verschwindest, ist du in öffentlichen Bauten öfters anzutreffen. Da du in der Regel aus Chrom bestehst und dem Hebel eines Wasserhahns ähnelst, zählen dich viele auch zu den Armaturen.
Das Wasser kommt direkt aus der Leitung, sodass diese Spülart keine Nachfüll-Phase besitzt. Sprich, der Druckspüler ist jeder Zeit einsatzbereit. Neben deiner hohen Effektivität beeindruckt diese Version zudem durch moderne Techniken: Die Spülmenge ist flexibel einstellbar, sodass die Menge zwischen sechs und neun Litern variieren kann. Über ein Rädchen lassen sich Spülzeit und Wassermenge vor jedem Spülgang einstellen, so geht das Wassersparen leicht von der Hand.
Nachteilig jedoch ist der Geräuschpegel. Das Wasser fließt meist mit hohem Druck durch die Rohre, dementsprechend laut ist der Spülgang mit einem Druckspüler. Öffnest du das Ventil, fließt das Spülwasser unter großen Wasserdruck aus der Leitung ins Toilettenbecken. Die starke Geräuschentwicklung ist oft im ganzen Haus zu hören, sodass nachts schnell die komplette Familie aufwacht. Zwar sind viele Druckspülarmaturen inzwischen mit speziellen Schalldämpfern versehen, bei falsch verlegten Rohren ändert dies jedoch nichts an der Geräuschkulisse.
Aus diesem Grund verschwindet die Spülart aus den privaten Haushalten. Ein weiterer Grund ist ein Verbot vieler lokaler Wasserlieferanten, um den Verbrauch möglichst gering zu halten.
Verdeckte Moderne beim Unterputz-Spülkasten
Neben Druckspüler und Aufsatz-Spülkasten findet sich im Handel noch eine weitere Form des Wasserkastens: der Unterputz-Spülkasten. Wie der Name vermuten lässt, befindet sich diese Variante hinter einer Wand. Anschlüsse und Rohrverbindungen sind formschön versteckt.
Zudem ist er oft in Kombination mit einem WC Vorwandelement beziehungsweise einem Montagelement anzutreffen. Dieses dient sowohl als Halterung für den Spülkasten, gleichzeitig eignet sich das Element zum Einbau eines Wand-WCs. Technisch unterscheidet er sich nur wenig von dem klassischen Spüler über dem WC.
Die Bauweise dieses Wasserkastens birgt einige Vorteile. Optisch passt sich der Spüler der Raumgestaltung an, zudem verschwinden Rohrleitungen und das Bad wirkt aufgeräumter. Bei dieser Variante ragt der Wasserkasten nicht in den Raum hinein, zudem lässt sich das Hänge-WC direkt an der Installation montieren. Damit erweist sich der Unterputz-Spülkasten als ideale Lösung für kleine Bäder und Gästetoiletten.
Der Einbau bei einem Unterputz-Modell ist oftmals aufwändiger. Der Kasten hängt in einer Vorwandinstallation, die mit Rigipsplatten sowie Fliesen zu verkleiden ist. Dadurch sind Reparaturarbeiten sowie Wartungen schwieriger durchzuführen. Zwar lassen sich über die Revisionsöffnung hinter der Betätigungsplatte Spülmenge, Füllventil und Schwimmer einstellen, doch größere Arbeiten sind nur unter hohem Aufwand zu erledigen.
Auch die Kosten sind höher anzusiedeln. Dafür bekommt Du eine schöne Optik mit moderner Betätigungsplatte. Übrigens, Geberit bietet mit der Drückerplatte Sigma 50 (115788115) ein beliebtes Modell an.
Der Aufsatzspülkasten der WC-Kombi
Bei manchen Toiletten ist der Spülkasten fest mit der Toilette verbunden. Hierbei handelt es sich in der Regel um die sogenannte „WC-Kombi“, ein Klosett inklusive Spüler und WC-Sitz. Damit der Wasserkasten gut aufliegt, ist die Badkeramik nach hinten hin verlängert. Technisch gesehen unterscheidet sich diese Variante des Spülkastens nicht von den anderen Spülarten.
Gerade Stand-WCs sind häufig mit einem Aufsatzspülkasten anzutreffen. Durch die direkte Verbindung der Anschlüsse von Klosett und Kasten sparen Du Dich die zusätzlichen Anschlussrohre, so erweist sich diese Version in der Praxis als äußerst pflegeleicht. Auch optisch macht diese Variation einiges her, da alle Elemente perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Sollte der Einbau eines Unterputz-Spülkastens nicht möglich sein, erfüllst Du den Traum des Hänge-WCs mit einer Wand-WC-Kombination. Häufig bestehen Aufsatzspülkästen aus Keramik, einem robusten sowie haltbaren Werkstoff. Dieses Material ist im Vergleich zum gängigen Kunststoff schwerer, sodass die Installation ein wenig mühsamer ausfällt. Zudem eignen sich diese Wasserkästen ausschließlich für WC-Kombinationen, eine Montage auf einer Standard-Toilette ist nicht möglich.
Einen normalen Spüler kannst Du jedoch mit einer passenden Dichtung sowie etwas Hilfe eines Handwerkers auf die Kombination setzen – optisch sieht dieses Zusammenstellung jedoch nicht optimal aus.
Sparsame Spülarten – Bedienung mit 2 Tasten
Heutzutage ist Wassersparen in aller Munde – zum einen aufgrund der steigenden Kosten für Ressourcen, zum anderem, um die Umwelt zu schonen. In der Regel arbeitet der Wasserkasten mit dem Rohstoff Wasser, im Schnitt verbraucht er 44 Liter pro Tag. Dieser Verbrauch macht sich schnell auf der Wasserrechnung bemerkbar.
Damit Du keinen Schreck bei der nächsten Abrechnung bekommst und mühelos Geld sparst, sind moderne Spülsysteme mit praktischen Wassersparfunktionen ausgestattet. Diese helfen Dir aktiv, den Verbrauch zu senken und das Portemonnaie zu schonen.
Einstellbare Spülmenge
Zu den wohl gängigsten Spülsystemen zum Wassersparen zählt die einstellbare Spülmenge. Verschiedene Systeme sind mit diesem Feature ausgestattet und ermöglichen einen angepassten Wasserverbrauch.
Um die Menge zu reduzieren, dreh Du das Einstellrad des Einlaufventils nach links. Dadurch senkt sich der Schwimmer hinab, so schließt das Füllventil bereits beim Erreichen eines geringen Wasserstandes.
Übrigens, gerade spülrandlose WCs profitieren von dieser Funktion: Aufgrund des fehlenden Randes neigen diese Toiletten zum Überspritzen, sprich kleine Wassermengen schwappen aus der Toilettenschüssel auf den Badezimmerboden. Damit dies nicht passiert, stell Du die Wassermenge auf maximal 6 Liter ein.
Das spülrandlose WC kommt ohne Spülrand daher. Dadurch gelingt Dir die Reinigung der Innenseiten mühelos. Ablagerungen können sich nicht verstecken und verschwinden im Nu. Zudem haben Schmutzablagerungen und Keime keine Chance sich auf der glatten Oberfläche der Keramik festzusetzen.
Start-Stopp-Taste für manuelles Sparen
Moderne Spülkästen sind in der Regel mit zwei Tasten ausgestattet. Bei der Start-Stopp-Spülung leitet eine Taste den Spülgang ein, über die zweite Taste unterbrichst Du die Spülung manuell. Bei manchen Varianten hingegen ist nur ein Bedienelement vorhanden, über ein erneutes Drücken hältst Du den Spülgang an.
Wann Du den Spülgang stoppst, entscheidest Du selbst. So kannst Du die Spülung zum Beispiel beenden, sobald die Hinterlassenschaften weggespült sind. Auch bei dem kleinen Geschäft kannst Du die Tasten schnell hintereinander betätigen.
Häufig kannst Du neben der händischen Kontrolle der verbrauchten Wassermenge noch die Spülmenge einstellen.
Ein Kasten, zwei Möglichkeiten: Zwei-Mengen-Spülung
Bei dieser Spülart besitzt der Spülkasten grundsätzlich zwei Tasten: eine für die kleine und eine für die große Spülmenge.
Der Vorteil bei diesem System liegt in der Wahlmöglichkeit der Wassermenge. Für ein kleines Geschäft betätigst Du die Taste für die kleine Spülung, damit kein Wasser verschwendet wird. Wenn Du mehr Wasser benötigst, drückst Du die Taste für die große Spülmenge.
Neben dem effektiven Wasserverbrauch kannst Du beide Wassermengen manuell einstellen. Dafür drehst Du das Einstellrad am Füllventil nach links, dadurch senkt sich der Schwimmer hinab und ermöglicht die Nutzung einer kleineren Spülmenge.